NAS-Systeme – Vergleich

In der Geschichte der Computertechnologie gab es immer wieder Revolutionen, was das Abspeichern von Dateien anbelangt. Speicherplatz wird immer günstiger, kann auf immer kleinerem Raum untergebracht werden und ist seit einiger Zeit nicht mehr zwingend lokal.

Übersicht aktueller NAS-Systeme

ModellSlotsTaktungRAMUSBEnergie-
verbrauch im Betrieb
Energie-
verbrauch im Standby
Amazon-
Preis
Test
Apple Time Capsule12,4 GHz3 GByte1 (USB 2.0)34 Watt9 Wattca. 200 EuroKurztest
Asustor AS-602T22,13GHz Dual Core1 GByte2 (USB 3.0)28,9 Watt18,5 Wattca. 389 Euro
Buffalo TeraStation III4800 MHz512 MByte2 (USB 2.0)41 Watt2 Wattab ca. 620 EuroKurztest
D-Link DNS-320L ShareCentre21,0 GHz128 MByte1 (USB 2.0)16,2 Watt4,9 Wattca. 69 Euro
Synology DiskStation DS213J21,2 GHz512 MByte2 (USB 2.0)19,8 Watt3,6 Wattca. 175 Euro
Synology DiskStation DS214se2800 MHz256 MByte2 (USB 2.0)19,8 Watt3,6 Wattca. 135 Euro
Western Digital My Book Live1800 MHz256 MByte010,1 Watt4,1 Wattca. 113 Euro (2 TByte)Kurztest
Western Digital Sentinel DX400041,8 GHz Dual Core2 GByte2 (USB 3.0)39,5 Watt4,1 Wattab ca. 509 EuroKurztest

Was ist NAS?

Üblicherweise werden Dateien eines Computers lokal auf einer Festplatte gespeichert. So kann nur der Nutzer am jeweiligen Computer auf sie zugreifen und sie verwenden. Wenn jedoch viele Nutzer von verschiedenen Orten auf dieselben Dateien zugreifen müssen, ist es geschickter diese zentral zu speichern und allen Netzwerknutzern zur Verfügung zu stellen. Für diesen Zweck stellt man einen Server auf, der ausschließlich zur Ablage von Dateien und Verzeichnisse verwendet wird und von allen Netzwerkteilnehmern genutzt werden kann.

Da es sich beim Network Attached Storage (NAS) stets um eigenständige Server handelt, können diese klar vom Storage Area Network abgegrenzt werden.

Was sind die Vorteile des NAS?

NAS findet sehr viele Einsatzbereiche und ist vielseitig anwendbar. Privatpersonen mit einem größeren Computernetzwerk nutzen NAS um an verschiedenen Geräten im Haus stets unkompliziert auf alle Dateien zugreifen zu können. Gerade wer nicht den lokalen Speicherplatz der Geräte belegen möchte und beispielsweise Filme streamt, erfreut sich an den Vorteilen des Speichersystems.

NAS von SynologyHäufiger findet der Network Attached Storage jedoch Anwendung in Unternehmen. Die Vorteile sind hier, dass Dateien die von vielen Mitarbeitern benötigt werden, auf einem zentralen Datenserver abgelegt werden und so sofort für alle zugänglich sind.

Falls verschiedene Mitarbeiter unterschiedliche Dateien benötigen, können die Zugriffsrechte zuverlässig verwaltet werden. Einzelpersonen oder Gruppen können jederzeit Rechte entzogen oder zugesprochen werden. So ist NAS sehr flexibel und kann auch mit einer großen Menge an Nutzern gut zurecht kommen. Des Weiteren kann jederzeit festgestellt werden, wer auf welche Dateien zugreift und wie diese verwendet werden.

Besonders bei großen Mengen an Daten entfaltet ein NAS seine Vorteile. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Daten verschiedener Computer in regelmäßigen Abständen gesichert werden sollen. Da dies ein häufiges Einsatzgebiet des Network Attached Storage ist, unterstützen die meisten Dateiserver das Network Data Management Protocol (NDMP). NDMP ist eine standardisierte Schnittstelle, mit der es möglich ist Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen eines NAS mit Backup-Software zu realisieren. (weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Network_Data_Management_Protocol)

File Hosting als globaler Speicherserver

Eine Art des Network Attached Storage ist das File Hosting. Hier werden Dateien nicht auf einem Server abgelegt, an den ausschließlich lokale Computer angeschlossen sind. Stattdessen können Dateien per Internet angesteuert und genutzt werden. Mit der Verbreitung des W-LAN und des mobilen Internets nimmt das File Hosting eine immer größere Rolle weltweit ein.

Clouds sind aktuell in aller Munde und sind ein Beispiel für das File Hosting. So wird Privatpersonen und Unternehmen eine günstige Lösung angeboten, um ihre Dateien zentral zu speichern und den qualifizierten Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Die Vorteile des File Hostings

Da man via File Hosting Dateien ansteuern kann, ohne an ein lokales Netzwerk zu nutzen, sind Mitarbeiter nicht mehr räumlich eingeschränkt. Besonders für Unternehmen mit einem Außendienst ist dies von großem Vorteil. Wer zu einem Kunden fährt, findet alle nötigen Informationen auf dem File Server. Auch unterschiedliche Standorte eines Unternehmens können auf eine zentrale Datenbank zugreifen und sind somit stets synchronisiert.

Private Nutzer können auch im Bus oder in der Bahn ihre Dateien nutzen und beispielsweise an Projekten arbeiten, die sie zuvor auf dem File Server abgelegt haben.

So findest man den perfekten NAS-Server für seine Zwecke

Wer sich einen NAS-Server anschaffen will, steht vor einer schwierigen Kaufentscheidung. Gerade wer nicht sonderlich technisch versiert ist kommt sich manchmal vor, als würde er nur Bahnhof verstehen. Zum Glück sind die meisten Systeme nicht so kompliziert, wie sie sich anhören. Beim Kauf eines Network Attached Storage kommt es vor allem darauf an, wofür man ihn einsetzen möchte und wie die Anforderungen an Diesen aussehen. Um dies einschätzen zu können, folgt hier eine Übersicht der möglichen Einsatzgebiete. Zudem werden wir immer wieder neue NAS-Systeme testen und die Ergebnisse sind in der Übersichtstabelle oben zu finden.

Die Bedienbarkeit – Auch für Anfänger kein Problem

Synology Bedienoberfläche
Unter http://demo.synology.com:5000/webman/index.cgi kann man die Oberfläche selber testen (Benutzer: admin Passwort: synology Update: leider aktuell nicht mehr verfügbar)

Häufig haben Nutzer Angst davor, dass das Einrichten eines NAS-Servers kompliziert ist und lange dauert. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. In der Regel müssen lediglich zwei Stecker angeschlossen werden. Im Anschluss kann über den Browser die Konfigurierung durchgeführt werden. Mit einigen Mausklicks kann man Rechte an die Netzwerknutzer vergeben, oder gewisse Bereiche und Dateien mit Passwörtern versehen. Lediglich das Bekanntmachen von Festplatten im RAID-System kann sehr zeitaufwendig sein. Allerdings stößt der Nutzer dies an und den Rest mach die Software.

Gute Modelle bieten an, verschiedene Dateien nur ausgewählten Nutzern anzuzeigen. Im Idealfall kann man die Zugriffsrechte über eine einfache App konfigurieren.

Reichhaltige Serverfunktionen versprechen Spaß

In den meisten Fällen steht und fällt die Kaufentscheidung mit den angebotenen Serverfunktionen. Diese können sich zum Beispiel auf E-Mail-, FTP- und Webserver erstrecken. Wer Dateien in großer Zahl kopieren will, oder per Internet auf mobile Endgeräte streamen möchte, sollte sich vorher darüber informieren, ob entsprechende Software im Lieferumfang enthalten ist.

Schnelle Datensicherung

NAS von ZyxelWenn Daten verloren gehen, endet dies meistens im Chaos. Aus diesem Grund haben viele NAS-Server ein automatisches Backup-System, welches in regelmäßigen Abständen die Daten sichert. So geht dir nichts mehr verloren. Neben der Sicherung auf externe Medien (Festplatten, Bänder etc.) bieten viele NAS eine RAID-Funktion an, die die Daten auf mehreren Festplatten spiegelt. Dafür muss der NAS-Server mindestens zwei Festplatten Platz bieten und die Software die Funktion unterstützen. Ein Ausfall einer Platte ist damit kein Problem, da die Daten sich noch auf der Anderen befinden. Eine Sicherung der wichtigsten Daten auf beispielsweise eine externe Festplatte sollte trotzdem durchgeführt werden, um Controllerausfällen und Ähnlichem locker entgegen sehen zu können.

Gute Anschlussmöglichkeiten

Der Datentransfer über Internet oder W-LAN ist häufig nicht der Schnellste. Viele Modelle eines NAS bieten deshalb die Möglichkeit Computer und Festplatten direkt per USB anzuschließen. Beim Transferieren von großen Dateien kann so viel Zeit gespart werden. Gerade beim Initialisieren und erstmaligen „Vollpacken“ der NAS-Festplatten empfiehlt sich dies. Gerade USB 3.0 (bis 4 Gbit/s) bietet höhere Datenraten als WLAN (gewöhnlich bis zu 300Mbit/s) und Ethernet (bis 1 Gbit/s). Der im Januar 2013 angekündigte USB 3.1-Standard soll sogar 10 Gbit/s ermöglichen (Näheres zu USB 3.1: https://www.heise.de/newsticker/meldung/USB-3-1-Startschuss-fuer-Entwickler-1928449.html)

Ein Drucker für alle

Buffalo TeraStation IIIEin Network Attached Storage verfügt oft über einen Druckerserver, über den ein entsprechender Drucker angesteuert werden kann. So können alle Netzwerkteilnehmer diesen verwenden. Besonders praktisch ist dies für mobile Endgeräte, die nicht per Kabel mit dem Netzwerk verbunden sind. Sicher gibt es auch Netzwerk- und WLAN-Drucker aber so kann auch ein Standard-USB-Drucker zum WLAN-Drucker werden.

Die Stromkosten

Da ein NAS-Server in der Regel rund um die Uhr betrieben wird, lohnt es sich auf den Stromverbrauch zu schauen. So kann man nicht nur viel Geld sparen, sondern wirft auch ein Auge auf die Umwelt und die globale Erwärmung. Ein Energiezeitplanmanagement und ein automatischer Ruhezustand können den Stromverbrauch zudem mindern.

Automatische Downloads

Via Bit-Torrent sind einige NAS in der Lage große Mengen an Dateien automatisiert aus dem Internet herunterzuladen. Fortgeschrittene Modelle können geplante Down- und Uploads an Zeiten ausführen, an denen die Kapazitäten nicht anderweitig genutzt werden.

Bei dem Kauf eines Network Attached Storage gibt es viele Faktoren zu bedenken. Wer sich jedoch die Mühe macht, wird am Ende mit einem Gerät belohnt, welches alle Aufgaben mit Bravour löst und einen für lange Zeit gute Dienste erweisen wird.

Video

Die Jungs von Doppelklick (PC-Welt) fassen die wichtigsten Fakten zum Thema NAS auch schön in bewegten Bildern zusammen. Nur das Fazit bzw. die Anwendungsgruppe sind von ihnen doch sehr eng gefasst. Oder was meint ihr?

8 Kommentare

  1. Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, du selbst administrierst bei dir zuhause ein Synology NAS 🙂

    Was ja nicht die schlechteste Variante wäre. Ich nutze selbst eins. Interessanter Artikel, einige andere kannte ich noch nicht in der Liste.

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