google Maps zählt zu den wichtigsten Apps auf Smartphone und Tablets, die mit Android funktionieren und ist daher absolut unersetzlich. Was aber, wenn man im Ausland unterwegs ist oder aus einem anderen Grund keine Internetverbindung zur Verfügung stehen hat? Oder vielleicht möchte man einfach das Datenvolumen nicht unnötig strapazieren. Für alle diese Fälle gibt es die Möglichkeit, über google schon vorsorglich alle wichtigen Kartendaten herunterzuladen. Wie genau das funktioniert, wird im folgenden Artikel erklärt.
google Maps Karten auch offline für Android verfügbar machen – so geht’s
Auf der Messe google I/O stellte google kürzlich eine neue Version der Software google Maps für Android vor. Mit dieser ist es Anwendern möglich, Kartendaten schon vorab auf dem Smartphone bzw. dem Tablet abzuspeichern und diese dann ohne Internetverbindung zu nutzen. So benötigt man nicht einmal Roaming, falls man sich gerade im Ausland befindet. Zwar beherrscht google Maps diese Funktion schon eine Weile, allerdings ist die Auswahl der Gebiete viel flexibler geworden.
Damit man einen Kartenausschnitt von google Maps auch offline nutzen kann, gibt es zwei Möglichkeiten. In jedem Fall muss man zunächst den entsprechenden Bereich auswählen, den man angezeigt haben möchte. Hier wird automatisch jener Ausschnitt markiert, welcher zum entsprechenden Zeitpunkt auf dem Bildschirm erscheint. Die erste Option ist, dass man direkt in das Suchfeld tippt und auf dem Screen ein Stück nach unten scrollt. Hier wird die Option „Karte für Nutzung offline speichern“ angezeigt.
Die zweite Variante funktioniert relativ ähnlich: Zunächst klickt man auf das kleine Personensymbol oben rechts und kann dann wieder ganz unten das Feld „Karte für Nutzung offline speichern“ antippen. Ein Klick bewirkt hier genau dasselbe wie bei der ersten Methode. Nun lässt sich der bereits geladene Ausschnitt verwenden und nach Herzenslust heranzoomen – dafür ist keinerlei Internetverbindung erforderlich.
Wer übrigens befürchtet, dass man damit wertvollen Speicher auf seinem Gerät verschwendet, irrt sich: Eine heruntergeladene Karte von google Maps braucht kaum Speicherplatz, sondern lediglich zwischen 10 und 15 Megabyte. Wer dennoch häufiger Offline-Karten von google Maps abspeichern möchte, sollte zumindest das Cache ab und an leeren. Dies ist über die Systemeinstellungen von google Maps im Menüpunkt „Apps“ möglich.
Maps blendet auf diese Weise einen quadratischen Bereich ein, den man nach Belieben zoomen und verschieben kann. Am unteren Bildrand wird die Downloadgröße angezeigt – so behält man genau im Blick, wie viel Speicher der Kartenausschnitt auf dem Gerät beanspruchen würde. Ein Beispiel: Der Großraum Hannover inklusive Salzgitter, Hameln und Celle würde in diesen Ausschnitt inklusive Zoom hineinpassen.
Der Kartenausschnitt kann maximal 85 MB groß sein – das wäre vergleichsweise das gesamte Ruhrgebiet von Hamm bis nach Koln. In Holland würde die ganze Region von Amsterdam über Utrecht bis nach Rotterdam in einen Offline-Ausschnitt passen. Allerdings: Nicht alle Regionen auf der Welt lassen sich so einfach abspeichern, insbesondere in Asien soll es zum Teil Probleme geben – dies berichten zumindest einige Nutzer. Der Download selbst funktioniert recht langsam, lohnt sich aber dennoch.
Doch Achtung: Es gibt durchaus Grenzen im Hinblick auf die Funktionalität bzw. bei der Größe des Ausschnitts. Man könnte beispielsweise nicht ganz New York City einfach offline abspeichern, sondern lediglich einen Teil davon, wie zum Beispiel Manhattan. Gespeichert wird ein solcher Ausschnitt für 30 Tage. Auf alle offline abgespeicherten Karten lässt sich während dieser Zeit ganz bequem über das Personensymbol um Fenster am unteren Rand zugreifen, dort kann alles verwaltet werden – auch ganz ohne Internet.
Dennoch, die Funktionalität der Karte mit einer Internetverbindung kann die Offline Map noch nicht vollständig ersetzen – das versteht sich von selbst. Hierfür müssten dann externe Kartenpakete oder spezielle Apps heruntergeladen werden. Doch gerade dann, wenn man auf Reisen ist und Wege bzw. eine Navigation benötigt, hat man hier zumindest eine bessere Lösung, als völlig ohne Orientierung durch die Straßen zu irren. Weiterhin umgeht man auf diese Weise teure Roaming-Gebühren, auch das sollte in Betracht gezogen werden.
Und: Auch zur Orientierung in der eigenen Stadt ist die Offline Map meist völlig ausreichend, sofern man nicht gerade in New York City lebt.
Eine weitere Lösung ist noch einfacher: Befindet man sich noch an einem Ort, wo man auf WLAN zugreifen kann, sollte man sich dies zu Nutze machen und dort direkt jenen Kartenausschnitt laden, den man benötigt. Dieser sollte ein paar Mal heran- und weggezoomt werden, damit alle relevanten Daten erfasst werden. Verlässt man danach den entsprechenden Bereich mit WLAN, bleibt die Karte natürlich trotzdem geladen. Alles, was vorher über das WLAN-Netzwerk geladen werden konnte, bleibt so lange auf dem Bildschirm verfügbar, bis man die App schließt bzw. den aktiven Prozess der App beendet. Das gilt übrigens nicht nur für Geräte mit Android, sondern auch für Smartphones und Tablets mit iOS. Beachtet werden sollte dennoch: Lange Touren durch die Wildnis sind dann eher ein Risiko. Sollte der Akku plötzlich leer sein, ist auch die geladene – und ungespeicherte – Karte weg. Eine gute alte Straßenkarte aus Papier sollte man daher stets mit sich mitführen.