Foto-Workshop: 8 Tipps für eindrucksvolle Wildtierfotos

Achtung Wildwechsel! Wilde und exotische Tiere sind vor allem wegen ihres seltenen Auftretens in Menschennähe äußerst interessante und beliebte Motive. Leider haben aber selbst erfahrenen Fotografen oftmals Probleme damit, zum Beispiel ein scheues Reh, eine sich anpirschende Raubkatze oder einen kreischenden Bussard eindrucksvoll in Wildtierfotos festzuhalten. In diesem Bereich ist Fotografie noch eine Kunst für sich. Wir verraten acht Tipps, die bei der Wildtierfotografie unbedingt beachtet werden sollten.

Vorab ein kleiner Tipp: National Geographic zeichnet jedes Jahr die besten Wildtierfotos aus. Hier sind zwei tolle Galerien der letzten Jahre. Sie dienen zum einen als Inspiration und zum anderen zeigen sie auf, was alles möglich ist. Einfach beeindruckend:

Beste Wildtierfotos 2019

Die besten Fotos von Frans Lanting

1.    Ruhiges Auftreten

Wildfotos tippsEgal ob Räuber oder Pflanzenfresser: Wildtiere haben meistens Angst vor Menschen. Umso wichtiger ist es, sie nicht zu verschrecken. So sollte sich der Fotograf beim Aufbau seines Equipments ruhig bewegen und Hektik sowie laute Geräusche unbedingt vermeiden. Merken die Tiere, dass keine Gefahr vom Fotografen ausgeht, verhalten sie sich oft wieder ganz natürlich. Allerdings sind manche Tierarten wie Wasch- und Nasenbären in dieser Hinsicht sehr kontaktfreudig.

2.    Verstecken und Tarnen

Was im Zoo dämlich aussehen würde, ist in freier Wildbahn besonders wichtig: Tarnung. Ob Zelt, Vorhang oder selbst gebautes Versteck – kreativ muss man sein. Das Fotografieren aus einem unauffällig geparkten Auto heraus empfiehlt sich oft. Helle Kleidung sowie knallige Farben wirken eher unvorteilhaft und schlagen wild lebende Tiere meist in die Flucht. So sollte sich der Fotograf dunkel anziehen und bunte Objektive abdecken.

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3.    Perspektive bewusst wählen

Befindet man sich nicht gerade zur rechten Zeit am richtigen Ort, ist eine kluge Wahl des Verstecks extrem wichtig: Später können die Position und somit auch die Perspektive nur schwer gewechselt werden, ohne das Tier zu verscheuchen. Der Blick sollte also beispielsweise zu Einflugschneisen von Vögeln, Wanderwegen oder Wasserstellen ausgerichtet sein. In Nationalparks sind häufig spezielle Fototerrassen aufgebaut.

4.    Ein bis mehrere gute Objektive verwenden

Bei der Wildtierfotografie ist eine gute Spiegelreflexkamera zwingend erforerlich. Aber auch auf die passenden Objektive kommt es an. Wegen der Fluchtdistanz der meisten Tiere sind Teleobjektive mit Bildstabilisator das gängige Werkzeug. Je nachdem wie nah man an das Motiv herankommt, entstehen aber auch mit Normal- und Weitwinkelobjektiven sehr schöne, teils ungewöhnliche Fotos. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Einsatz zweier Kameras, da der beste Augenblick beim Herannahen der Tiere nach dem Objektivwechsel bereits vorbei sein kann.

5.    Zeitautomatik

Die Kamera sollte auf „Zeitautomatik“ gestellt sein, um die Tiefenschärfe durch Wahl der Blende einfach regeln zu können. Verschlechtern sich die Lichtverhältnisse, können ruhig die Grenzen der ISO-Einstellung ausgelotet werden. Manchmal bringt sogar eine gewisse Bewegungsunschärfe die fotografierte Situation besonders gut zur Geltung. Bei ganz schnellen Bewegungen lieber die „Blendenautomatik“ bei kurzer Belichtungszeit verwenden.

6.    Geduldig, aber schnell auslösen

Gute Wildtierfotos erfordern viel Geduld. Tiere sind bekanntlich unberechenbar, sodass man den besten Augenblick nur abwarten kann. Dennoch sollte der Fotograf die Verhaltensmuster – etwa wenn der Schwanz oder die Rute eine bestimmte Stellung einnimmt – deuten können, um im entscheidenden Moment abzudrücken. Dabei ist eine schnelle Serienbildfunktion von Vorteil. Zusätzlich ermöglichen Stativ und Fernauslöser sowohl eine hohe Flexibilität als auch kurze Reaktionszeiten.

7.    Das richtige Licht abwarten

Für Wildtierfotos in freier Natur sind Aufheller kaum einsetzbar. Dem Fotografen bleibt also meist nichts anderes übrig, als auf den richtigen Lichteinfall zu warten. Grundsätzlich herrscht morgens und spätnachmittags das beste Fotolicht. Ebenso können Nebelfelder und Sonnenauf- oder -untergänge das Motiv effektvoll in Szene setzen.

8.    Dezent nachbearbeiten

Bei guten Motiven sollte sich die Bearbeitung lediglich auf den Ausschnitt sowie die Farb-, Kontrast- und Schärfekorrektur beschränken. Für authentische Bilder reicht dies völlig aus. Die Wildtierfotografie lässt trotzdem genug Spielraum für Fantasie und kreative Ideen. So ist die Verwendung von speziellen Foto und Effektfiltern durchaus legitim, sofern sie die Bildaussage nicht verändern. Auch ist die Nutzung der Schwarz-Weiß-Fotografie ein gutes Mittel, um die Wildtiere in Szene zu setzen.

Fazit zu den 8 Tipps für erfolgreiche Wildtierfotos

Unsere acht Tipps garantieren kein hervorragendes Wildtierfoto aber sie erhöhen die Wahrscheinlichkeiten darauf immens. Für den Fotografen heißt es vor allem Ruhe bewahren und sich unauffällig zu verhalten, um im richtigen Moment hellwach schnell zu reagieren. Wenn das Fotoequipment in diesem Moment richtig eingestellt ist, ermöglicht es tolle Fotos von den Wildtieren.

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