Manchmal erwischt es selbst den vorsichtigsten Internetnutzer: Ein falscher Klick auf einen gefährlichen Link, einen infizierten Email-Anhang oder auf den Download einer unsauberen Datei und schon hat man sich einen Virus oder sonstige Malware auf den Rechner geholt. Diese können bekanntlich äußerst unangenehm sein. Im schlimmsten Fall ist der Rechner letztendlich schrottreif und dem User wurden sensible Daten entwendet, die ihn nun in große Schwierigkeiten bringen können – leergeräumte Bankkonten und unrechtmäßig belastete Kreditkarten inklusive. Das wäre natürlich nur das schlimmstmögliche Szenario, in aller Regel lässt sich selbst ein Befall durch einen besonders aggressiven Schädling gut in den Griff bekommen, wenn gleich die korrekten Schritte eingeleitet werden. Diese sehen folgendermaßen aus:
1. Netzwerkverbindung kappen
Wer feststellt, dass sein Rechner von Malware gekapert wurde, sollte als aller erstes die Verbindung zum Heimnetzwerk trennen, um so den Schädling davor zu hindern, auf weitere Rechner innerhalb des Netzwerks überzuspringen. Da wir noch Online-Zugang für die weiteren Schritte benötigen, ist der Rechner lediglich aus dem WLAN-Netzwerk herauszunehmen und alleinstehend mit dem Router zu verbinden. Sollte der Drucker über WLAN erreichbar sein, ist es empfehlenswert auch zu diesem die Verbindung zu kappen.
2. Den Internetverkehr mit einer Firewall bremsen
Wir brauchen zwar noch eine Internet-Verbindung aber das spielt dem Virus in die Hände: Solange er noch Kontakt zum Internet aufbauen kann, ist er dazu in der Lage, weitere Malware auf den Rechner herunterzuladen und sich noch weiter im System auszubreiten. An dieser Stelle kommt die Firewall ins Spiel. Sie blockt sämtliche ein- und ausgehenden Daten, die nicht vom User persönlich autorisiert wurden. Wer eine Malware-Infektion feststellt, fährt die Sicherheitseinstellungen der Firewall folglich auf das Maximum hoch und hat damit schon gute Arbeit geleistet, die Gefahr so weit wie möglich einzudämmen.
3. Betriebssystem auf den neusten Stand bringen
Ein Betriebssystem, das lange keine Updates erhalten hat, ist stets ein großes Sicherheitsrisiko, denn je veralteter die Version eines Betriebssystems ist desto größer werden die Sicherheitslücken, in die sich Viren und Malware einnisten können. Nach einer Infektion wird ein Update des Betriebssystems die Infektion zwar nicht entfernen oder stoppen, aber es wird Lücken geschlossen, in die sich die Viren infolgedessen nicht mehr länger verkriechen können. So wird das System optimal auf die bevorstehende Reinigung vorbereitet.
4. Das Antivirus-Programm updaten und anwenden
Jetzt wo alle Vorbereitungen getroffen sind und der Virus effektiv in die Enge gedrängt wurde, geht es ans Eingemachte, allerdings nicht bevor auch die (im Idealfall lange vorher installierte) Antivirus-Lösung ebenfalls auf den neusten Stand gebracht wurde, damit sie auch gegen die neusten Schädlinge – zu denen die vorhandene Malware eventuell zählt – gewappnet ist. Nach dem Update wird dann gleich ein Systemscan durchgeführt und in den allermeisten Fällen sollte dieser dazu in der Lage sein, die Infektion aufzuspüren, einzufangen und zu entsorgen. Sollte sich der Virus als besonders hartnäckig erweisen, kann der Vorgang wiederholt werden oder der Support-Service des Software-Hersteller um Hilfe gebeten werden. Sollte auch das nicht helfen, muss leider auf die schmerzhafte Variante zugegriffen werden:
5. Das Betriebssystem neu aufspielen
Manchmal ist ein Virus so hartnäckig oder eine Infektion so weit fortgeschritten, dass selbst eine starke Antivirus-Software nichts mehr machen kann und nur noch eine Formatierung der Festplatte und Kompletterneuerung des Systems den PC retten kann – das bedeutet gleichzeitig ein Verlust aller Daten, die sich auf der Festplatte befinden. Das ist natürlich weniger schmerzhaft, wenn zuvor ein Backup aller Dateien erstellt wurde. Sollte das bislang nicht geschehen sein, macht es allerdings keinen Sinn es nachzuholen, da die Gefahr besteht, dass man den Virus mit kopiert. Eine sehr komfortable Variante auf Windows.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
All dieses Drama kann man sich allerdings auch sparen, wenn man während des Verkehrs im Internet stets auf zwei Dinge zählt: 1. das eigene Bauchgefühl, das einem mitteilt, welche Dateien, Links, Emails, etc. besser zu vermeiden sind und 2. ein starkes Antiviren-Programm, das Viren und sonstige Malware abfängt, bevor es überhaupt zu einer Infektion kommen kann. So ist man auf der sicheren Seite und muss sich über zerstörte Rechner, leergeräumte Bankkonten oder massiven Dateiverlust keine Gedanken machen.
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